Trockene Hände vom vielen Händewaschen: Was hilft?
Liebe Patientinnen und Patienten,
wie oft waschen Sie zurzeit Ihre Hände? Bei mir sind es unzählige Male! Dazu das ständige Desinfizieren – vor und nach jedem Patienten, manchmal auch noch während der Behandlung. Und das ist ja auch richtig so: Regelmäßiges, gründliches Händewaschen schützt vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Leider ist das ständige Seifen eine ziemliche Strapaze für die Haut. Die Folge: extrem trockene Hände – man kann die sich anbahnenden Falten förmlich spüren! Damit Sie nicht mit unangenehm juckender und geröteter Haut leben müssen, habe ich für Sie ein paar Tipps zusammengestellt: angefangen bei der Frage „Welche Seife?“ bis hin zur richtigen Ernährung.
Welche Seife nicht zusätzlich austrocknet
Die Hände schützen – das fängt schon beim Waschen an. Viele meiner Patienten meinen, je heißer das Wasser, desto effektiver das Händewaschen. Doch das ist ein Irrtum: Heißes Wasser bietet keinen Vorteil, sondern schadet bloß der Haut. Waschen Sie Ihre Hände deshalb jetzt oft und gründlich, aber nur mit lauwarmem Wasser. Und verwenden Sie eine hautfreundliche Seife, die mit „pH-hautneutral“ oder „pH 5,5“ gekennzeichnet ist. Viele Seifen haben einen anderen pH-Wert,
sodass die Haut nach dem Waschen alkalischer wird, als sie eigentlich ist. Das schädigt den hauteigenen Säureschutzmantel.
Zum Thema Händewaschen kann ich Ihnen auch die Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfehlen: Hier werden die häufigsten Fragen ausführlich beantwortet, und alles gut erklärt.
Das Wichtigste in Kürze: Richtig Händewaschen
- Halten Sie die Hände unter fließendes Wasser und seifen Sie sie gründlich ein – vor allem auch in den Zwischenräumen der Finger und unter den Fingernägeln
- Danach die Hände unter fließendem Wasser abwaschen, das dauert insgesamt etwa 20 bis 30 Sekunden
- Trocknen Sie die Hände anschließend gut ab
- Zu Hause benutzt jeder am besten sein eigenes Handtuch
Eincremen ist wichtig. Aber wie oft?
Durch das ständige Händewaschen wird aber nicht nur der Säureschutzmantel geschwächt. Auch die Oberhaut- und Talgfette der Haut leiden darunter – die Haut trocknet aus. Nach dem Waschen heißt es deshalb: cremen, cremen, cremen! Und zwar nach dem Motto: Viel hilft viel.
Damit meine ich zum einen: Die Creme sollte sehr reichhaltig sein, also viel Fett enthalten. Genau das geht der Haut nämlich durch das häufige Waschen verloren und muss ihr zurückgegeben werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass auf den Produkten „für trockene“ oder sogar „für sehr trockene Haut“ steht. Darin steckt automatisch mehr Fett, als in den Cremes „für normale Haut“. Inhaltsstoffe wie Urea und Glycerin sind außerdem natürliche Feuchthaltefaktoren: Sie können helfen, den Effekt einer fettigen Creme, die Feuchtigkeit einschließt, zu steigern.
Viel hilft viel, heißt aber auch: Cremen Sie nicht nur nach dem Händewaschen, sondern auch immer wieder zwischendurch, damit die Haut kontinuierlich geschützt ist, und trockene Stellen sich regenerieren können.
Hände richtig eincremen: So geht’s
Damit die Handcreme richtig wirken kann, sollten Sie sie gut einmassieren. Beginnen Sie damit, dass Sie die Creme wird in kreisenden Bewegungen Handrücken gegen Handrücken verteilen. Danach kommen die Finger an die Reihe – ganz so, als wollten Sie einen Fingerhandschuh überstreifen. Auch Fingernägel und Nagelhaut nicht vergessen, damit diese geschmeidig bleiben!
Die besten Cremes für trockene Hände
Als Hautärztin bin ich natürlich besonders kritisch, wenn es um Hautpflegeprodukte geht. Und ich greife im Zweifel lieber zu einem hochwertigeren Produkt, zum Beispiel aus der Apotheke oder aus unserem Kosmetikinstitut. Zwei Produkte möchte ich Ihnen besonders empfehlen, denn sie stammen von Marken, mit denen wir auch arbeiten und mit denen wir hochzufrieden sind.
Protecting Hand Cream von Vinoble Cosmetics
Die Handcreme verwöhnt die Haut intensiv und zieht trotzdem schnell ein. Traubenkern-Öl, Avocado-Öl und Jojoba-Öl pflegen und schützen die Haut, Aloe Vera-Gel spendet Feuchtigkeit nach dem Händewaschen. Was ich an der Marke außerdem mag: Alle Produkte sind rein vegan, ohne Tierversuche, Parabene, Silikone, Paraffine, synthetische Farbstoffe, Mineralöle, künstliche Farbstoffe oder hormonaktive Substanzen.
Ureadin® Plus Handcreme von ISDIN
Eine feuchtigkeitsspendende Pflege, die auch besonders trockene und rissige Haut repariert und gleichzeitig ihre natürliche Schutzschicht bewahrt. Die Kombination von Wirkstoffen wie Urea und Dexpanthenol verschafft selbst geschädigten Händen wieder Geschmeidigkeit.
Die Haut von innen aufbauen
Schönheit kommt (auch) von innen! Neben dem milden Waschen und einer guten Handcreme versuche ich deshalb, meiner Haut durch die richtige Ernährung etwas Gutes zu tun. Die meisten Nährstoffe, die unsere Haut für ihre tägliche Regeneration benötigt, stammen schließlich vom Körper selbst. Und viele dieser Nährstoffe nehmen wir über unsere Nahrung auf.
Der richtige Speiseplan für trockene Haut
Schon vor meiner Ausbildung zum MikronährstoffCoach® hat mich der Zusammenhang von schöner und gesunder Haut, von außen und innen, fasziniert. Und da ich selbst unter trockener Haut leide, weiß ich, wie dankbar diese auf eine bewusste Ernährung reagiert.
- Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren – etwa in fettem Fisch wie Lachs, in Chia-Samen oder Leinöl –, füllen die hauteigenen Lipidvorräte auf
- Nüsse enthalten viel Vitamin E, das die Lipidbarriere der Haut unterstützt und für eine bessere Hautfeuchtigkeit sorgt
- Als Haut-Vitamin schlechthin gilt Biotin: Gute Quellen sind z.B. Haferflocken, Lachs und Hering, Tomaten und Spinat, Milchprodukte und Bananen.
- Auch das Spurenelement Zink hilft der Haut bei der Regeneration und steckt zum Beispiel in Kürbis- und Sonnenblumenkernen, in Hartkäse, Fisch und Fleisch sowie in Haferflocken und Linsen.
Achten Sie außerdem darauf, genügend Wasser zu trinken: Zwei bis drei Liter Wasser am Tag polstern die Feuchtigkeitsspeicher der Haut schön auf.
Herzliche Grüße und alles Gute,
Ihre
Marion Moers-Carpi