Solarium und Haut – zwei, die keine Freunde werden!
Liebe Patientinnen und Patienten,
so leid es mir tut, dass im Moment viele Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen haben müssen und um ihre Existenz bangen – bei einer Branche bin ich nicht besonders traurig: die Solarien. Um ehrlich zu sein, können die wegen mir für immer geschlossen bleiben. Nicht falsch verstehen, natürlich tut es mir auch um diese Leute leid, wenn sie ihre Einkommensquelle verlieren, aber nicht um die Sonnenstudios an sich. Denn Tag für Tag werde ich in meiner Praxis hautok in der Residenzstraße 7 im Zentrum von München mit den Folgen von zu viel Sonnenkonsum konfrontiert, und die sind erschreckend: Zu viel UV-Strahlung lässt nicht nur die Hautkrebs-Zahlen drastisch ansteigen, sondern auch die Haut im Zeitraffer altern!
Dennoch höre ich von meinen Patientinnen und Patienten häufig die Frage: „Schadet das Solarium der Haut denn wirklich sooo sehr?“ Kurz und knapp: Ja! Ich weiß, dass sich an der Aussage „blass is beautiful“ die Geister scheiden. Ich kann auch verstehen, dass Sonne grundsätzlich guttut und deshalb viele der Meinung sind, ein Solariumbesuch würde die Glückshormone tanzen lassen und den Winterblues vertreiben. Dennoch kann ich nur nachdrücklich von Sonnenbänken abraten. In diesem Blog-Beitrag werde ich auch begründen, warum ich so vehement dagegen bin. Oder Sie kommen zu mir in die Praxis, ich zeige Ihnen gerne Bilder von sonnengeschädigter Haut …
Wer hat ein besonders großes Risiko für Hautschäden durch Solarien?
Studien zeigen, dass sich hauptsächlich junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren auf die Sonnenbank legen. Das empfinde ich als besonders schlimm. Denn es ist erwiesen, dass sogar moderate Solariumbesuche vor dem 35. Lebensjahr das Hautkrebsrisiko verdoppeln! Dadurch erübrigt sich die häufige Frage, wie oft man „unbedenklich“ ins Solarium gehen kann. Meine Standard-Antwort lautet immer gleich: kein Mal. Aktuelle Analysen gehen davon aus, dass fast 3.500 neue Hautkrebsfälle in Europa auf das Konto von Sonnenbänken gehen und rund 800 Menschen jährlich an einem von Solarien verursachten Melanom sterben. Ich hatte vor einigen Jahren selbst einen Fall, bei dem für eine 29-jährige Patientin jede Hilfe zu spät kam. Auch sie war eine regelmäßige Besucherin von Sonnenstudios!
Grundsätzlich haben aber nicht nur junge Frauen, sondern alle Personen mit sehr heller Haut und Leute mit vielen Leberflecken ein besonders hohes Risiko, dauerhaft Schäden durch die UV-Strahlung davonzutragen. Es gibt auch kein spezielles Solarium oder eine bestimmte Bräunungszeit für helle oder vorgeschädigte Haut, man sollte einfach generell auf Solariumbesuche verzichten. Auch wenn bereits die Veranlagung für weißen oder schwarzen Hautkrebs bekannt ist, sollte man Sonnenbäder in jeder Form meiden – egal, ob unter künstlicher oder natürlicher Sonne.
Was macht das Solarium mit der Haut?
Das Solarium ahmt das Sonnenlicht durch spezielle Leuchtstofflampen nach. Sie erzeugen hauptsächlich UV-A-Strahlen, manche modernen Solarien bieten auch UV-B-Strahlen. Allerdings ist das künstliche UV-Licht wesentlich stärker als der UV-Anteil im natürlichen Sonnenlicht in unseren Breitengraden. Und damit auch noch schädlicher. Viele Menschen klagen nach einem Solariumbesuch über trockene, juckende, gerötete oder brennende Haut und Spannungsgefühle. Das ist nichts anderes als ein Sonnenbrand! Die UV-A-Strahlen zerstören außerdem die elastischen Fasern der Haut und lassen sie sehr schnell alt aussehen. Die Folge ist meist eine typische „Lederhaut“, die aussieht wie gegerbt. Ich sehe bei meinen Patientinnen und Patienten auf den ersten Blick, ob sie ins Solarium gehen oder früher regelmäßig Sonnenbänke besucht haben. Die Haut vergisst nichts – und sie verzeiht leider auch nichts.
Gibt es eine „sanfte Bräune“?
Leider nicht. Genau genommen, ist das Braunwerden ein Hilfeschrei des Körpers. Denn in der Haut passiert Folgendes: Wenn sie UV-Strahlen ausgesetzt ist, setzt sie spezielle Zellen, die Melanozyten (Pigmente), frei, die den Zellkern und damit das Erbgut vor Schäden schützen. Also ist Bräune eine Abwehrreaktion und ein Zeichen, dass die Haut geschädigt ist. Eine gesunde oder sanfte Bräune gibt es folglich nicht. Das gilt übrigens sowohl für Bräunung im Solarium als auch unter der natürlichen Sonne.
Kann man mit dem Solarium die Haut an die Sonne gewöhnen?
Besonders vor einem Urlaub ist es natürlich sehr verlockend, schon ein bisschen vorzubräunen. So käseweiß fühlt man sich am Strand meistens nicht recht wohl. Aber auch hier muss ich Sie leider enttäuschen. Die Solariumbräune hat keinen schützenden Effekt und verlängert nicht die Eigenschutzzeit der Haut. Wenn Sie die Haut an die Sonneneinstrahlung gewöhnen möchten, erreichen Sie das nur mit maßvollem Aufenthalt im Freien. Beachten Sie dabei unbedingt die Eigenschutzzeit Ihrer Haut! Bei hellhäutigen Menschen beträgt diese nämlich nur 10 Minuten ohne Sonnencreme, eingecremt mit hohem Lichtschutzfaktor entsprechend länger. Durch diese allmähliche Gewöhnung wird die Haut dicker und bildet die sogenannte Lichtschwiele. Das ist eine Schutzschicht aus Melanin. Diese zeigt sich in einer langanhaltenden Bräune – im Gegensatz zur Bräune von der Sonnenbank, die nicht lange hält.
Kann man mit Solariumbesuchen den Vitamin-D-Spiegel erhöhen?
Vitamin D ist tatsächlich das einzige Vitamin, das der Körper durch UV-Strahlung selbst bilden kann. Diese ist jedoch nur in den Sommermonaten hoch genug, weshalb fast 90 % der Menschen hierzulande im Winter unter einem Mangel leiden. Da scheint es logisch, dass man in der dunklen Jahreszeit den Vitamin-D-Spiegel im Solarium wieder auftanken kann. Leider funktioniert das nicht, da die meisten Sonnenbänke nur UV-A-Strahlen enthalten. Und selbst wenn Ihr Solarium ein Gerät ist, das auch UV-B-Strahlen anbietet – der Schaden für die Haut wäre größer als der Nutzen für den Körper.
Die weitaus gesündere Weise, Ihr Vitamin-D-Depot wieder aufzufüllen, ist die Einnahme von hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln oder eine Infusion bei hautok! Dabei bekommen Sie auch das wichtige Vitamin K2 gleich mitgeliefert, damit Ihr Körper das durch das Vitamin D gebildete Calcium optimal verwerten kann. Essen Sie außerdem so oft wie möglich Nahrungsmittel, die viel Vitamin D enthalten. Dazu gehören Lebertran, Innereien, fettreicher Fisch, Pilze, Kalbfleisch, Milch, Butter, Avocado und Eier.
Mehr über Vitamin D lesen Sie auch in meinem Jameda Experten-Ratgeber unter:
https://www.jameda.de/gesundheit/stoffwechsel/vitamin-d-mangel-dosierung-aufnahme-lebensmittel/
Oder Sie kommen direkt zu uns in die hautok-Praxis in München. Als Mikronährstoffcoach berate ich Sie gerne ausführlich und stelle bei Bedarf anhand eines einfachen Bluttests fest, wie es um Ihr Vitamin-D-Schutzschild im Besonderen und Ihren Vitalstoffbedarf im Allgemeinen bestellt ist!
Hilft Solarium gegen unreine Haut und Pickel?
Gerade junge Menschen, die häufig unter Akne leiden, haben den Eindruck, dass die Sonnenbank das Hautbild verbessert. In der Tat trocknen die UV-Strahlen die Talgdrüsen aus – aber eben auch die gesamte Haut. Spätestens nach ein paar Jahren rächt sich diese Methode, der Akne zu Leibe zu rücken – die Haut reagiert mit frühen Falten und häufig mit Pigmentstörungen. Statt schön zu machen, lassen Solarien die Haut also recht schnell alt aussehen. Dennoch müssen Sie sich mit Pickeln und unreiner Haut nicht abfinden. Wir bei hautok kennen einige wirkungsvolle Methoden, die lästigen Unreinheiten loszuwerden. Allen voran das magische Licht Kleresca®!
Gibt es gesunde Alternativen zum Solarium?
Endlich kann ich mal etwas Positives schreiben! J Ja, Sie müssen auch ohne Solarium nicht auf eine attraktive Bräune verzichten! Gegen die Verwendung von Selbstbräunern ist zum Beispiel nichts einzuwenden – sie färben nur die oberste Hautschicht und sind nicht krebserregend. Und sogar durch die Ernährung kann man seinem Teint einen goldenen Glow verleihen: Denken Sie nur an die Babys, die viel Karottenbrei bekommen und so gesund aussehen – dasselbe funktioniert in jedem Alter. Trinken Sie einfach täglich ein Glas Möhrensaft mit ein wenig Olivenöl, das färbt die Haut von innen und verlängert zusätzlich ihre Eigenschutzzeit! Und wenn in den Wintermonaten die Psyche leidet, weil Wärme und Licht fehlen, kann eine Lichtdusche bedenkenlos eingesetzt werden.
Herzliche Grüße und alles Gute,
Ihre
Marion Moers-Carpi